Rustikales Sauerteig-Brot… ohne Mehl

Rustikales Sauerteig-Brot… ohne Mehl. In den letzten Monaten habe ich viele Gluten- freie Brote gebacken, und da waren einige Exemplare dabei, die haben nicht mal die Hühner gefressen… 

Nun, was war das Problem?

Zum einen wollte ich den gewohnten Sauerteig-Geschmack und die Konsistenz eines Roggenbrotes erhalten, zum anderen wollte ich eine gewisse Haltbarkeit, die länger als 24 h anhält. 

Auf der Suche nach dem besten Rezept

Gluten-freies Mehl hat die Angewohnheit, sehr schnell auszutrocknen, und somit kann es sein, dass ein Brot am ersten Tag mega Klasse in Konsistenz und Feuchtigkeit ist und am nächsten Tag so ausgetrocknet ist, dass man damit getrost ein Haus bauen könnte. 

Die nächste Herausforderung war, einen Sauerteig anzusetzen, der nicht am 3. Tag anfing zu schimmeln. Ich habe irgendwann, aus Frust, von einer Freundin einen Roggensauerteig umgewandelt…. Wie das geht, verlinke ich euch hier. 

Brot ist nicht gleich Brot

Dann kam die Suche nach passenden Gluten-freien Mehlen….. 

Probiert wurde mit: Teff-, Hirse-, Kastanien-, Buchweizen-, Erbsen-, Reis-, Mais-, Rotlinsen-, Lupinen-, Braunhirse-, Hanf-, Mandel- und Kokos-Mehl…… Ich möchte an dieser Stelle nicht nachrechnen, was mich die ganze „Experimentiererei“ gekostet hat… 

Der Weg ist das Ziel!

Letztlich fehlte noch die richtige Kombination an Bindemitteln. Zur Verfügung stehen Flohsamen-schalen, geschrotete Leinsamen, Chiasamen, Guakernmehl, Johannesbrotkernmehl oder Xantan. Das sind die Hilfsmittel, mit denen ich sehr schöne Ergebnisse erzielt habe. 

Bindemittel sind wichtig

Es sind teils so tolle Brotrezepte entstanden. Manche Brote sind im Geschmack und der Konsistenz nicht von regulären Broten (Gluten-haltigen ) zu unterscheiden. Wie zum Beispiel das „Sonnenblumen-Brot

Was mich natürlich sehr freut! 

Heute teile ich eines meiner favorisierten Brotrezepte. Die Kruste in den ersten 3 Tagen sehr knusprig, die Poren sind sehr fein, und die Krume ist leicht feucht und elastisch. Der Geschmack ist wie ein rustikales Bauernbrot und leicht würzig. 

Das Brot bewahre ich im Römertopf auf, somit bleibt es schön frisch ohne auszutrocknen. 

Ich würde mich freuen, wenn Dir dieses Brot genauso gut schmeckt wie mir. 

Viel Spaß beim Nachbacken. 

Rezept

  • 150 g Teffmehl
  • 150 g Reisvollkornmehl
  • 100 g Braunhirsemehl
  • 100 g Kichererbsenmehl
  • 2 El   Hirseflocken
  • 80 g Sauerteig
  • 1 El Salz
  • 2 El Flohsamenschalen, gemahlen
  • 900 ml Wasser
  • 1 Pr. Brotgewürz

Benötigte Zeit: 1 Tag

Die Zubereitungszeit ist inkl. Teigruhe

  1. 400 ml kaltes Wasser mit den Flohsamen verrühren und 10 min quellen lassen. 

  2. Alle trockenen Zutaten vermengen.

  3. Flohsamen-Gel, Sauerteig und 500 ml Wasser zu den trockenen Zutaten geben und mit Hilfe der Küchenmaschine den Teig 3-4 Minuten auf geringer Geschwindigkeit kräftig aber gleichmäßig kneten. 

    Der Teig ist fertig, wenn er sich von der Schüssel löst, er wird aber dennoch etwas an der Händen kleben. 

  4. Nun einen Brotlaib formen und diesen in ein bemehltes Handtuch einschlagen, mit Wasser besprühen und in einem Gehr-Körbchen für ca. 8 Stunden im ausgeschalteten Backofen ruhen/ gehen lassen.  

  5. Den Backofen auf 240 C° O/ U vorheizen.

    Den Laib in den Ofen geben, mit Wasser besprühen und für 10 min bei 240 C° backen, anschließend 45 min bei 200 C°. 

    Fertig ist das Brot, wenn es beim Klopfen auf die flache Seite (den Bauch) dumpf klingt. 

    Auskühlen lassen und genießen. 

„Walnusbrot mit Pflaumen“ ist auch ein kleiner Knaller 😉