Zimtschnecken a la Toronto…mit einer klitzekleinen Änderung

Als wir im letzten Jahr in Toronto waren, habe ich die leckersten Zimtschnecken aller Zeiten gegessen. Die waren um Lichtjahre besser als meine! 

Ist ja nicht so, als könnte ich keine Zimtschnecken backen!

Dachte ich bisher…. bis ich diese sagenhaft saftige und trotz Zuckerglasur wenig süße Riesen-Zimtschnecke in diesem klitzekleinen Frühstücks-Cafè in Toronto aß. Direkt auf der Yonge Street (@http://www.canadacool.com/location/yonge-st/ ) gab es dieses kleine unscheinbare Café, von außen wenig einladend, drinnen nüchtern wie ein Bahnhof. Ich hab nicht mal ein Schild von außen erkennen können. 

Immer der Nase nach!

Aber der Duft, der aus dieser Tür strömte, war einfach zu verlockend. Wir hatten in unserem Hotel das Frühstück dankend abgelehnt, weil es eher einer Imbiss-Stehkultur glich als einem gemütlichen Frühstücksraum.

Aber, wie wir durch einen Guide erfahren haben, wird in Toronto nicht in jedem Hotel ausgiebig und in Ruhe gefrühstückt, wie wir es aus Europa kennen. Jeder flitzt zur nächsten Imbiss-Bude und stellt sich sein Frühstück so zusammen wie er es möchte, es wird entweder direkt vor Ort gegessen oder mitgenommen. Da uns diese „Steh-Romantik“ am Morgen zu viel war, sind wir immer auswärts zum Essen gegangen. So fanden wir unter anderem dieses kleine namenlose Café.

Da uns diese „Steh-Romantik“ am Morgen zu viel war, sind wir immer auswärts zum Essen gegangen. So fanden wir unter anderem dieses kleine namenlose Café.

„Mama, das ist doch kein Restaurant zum Frühstücken“ 

Also liefen wir am zweiten Morgen nach unserer Ankunft die Yonge Street runter und folgten dem herrlich süßen Duft von Croissants und Gebäck. Was so gut duftet muss einfach Klasse sein. Nun standen wir vor dem Café, und meine Tochter meinte: „Mama, das ist doch kein Restaurant zum Frühstücken“. Irgendwie machte ihre Feststellung Sinn, da schließlich noch die Mülltüten vom Vortag vor der Tür lagen, und es kein Hinweisschild auf ein Lokal gab. Dennoch traten Geschäftsmänner und Frauen aus dem Café, bepackt mit Croissants, Plundergebäck und Tüten voll mit belegten Brötchen und Bagels.

Probieren geht über Studieren… außen pfui, innen hui!

Im Café wurden wir von riesigen Tafeln „erschlagen“, auf denen die Möglichkeiten eines umfangreichen Frühstücks aufgereiht waren. Die Verkäuferin lächelte uns an und ließ uns in Ruhe staunen. In dem Moment wurden frisch gebackene Zimtschnecken in die Auslage gelegt, und ich musste eine probieren 😉 

„Auf den ersten Bissen verliebt!“

Was soll ich sagen. Das Ding war innen so unfassbar fluffig, aussen mit einer kleinen Kruste, nicht mega süß wie ich erwartet hatte, einer feinen Zimtnote und einer Zuckerglasur, die wirklich nach Vanille schmeckte! Ich war hin und weg! 

Wenn ich im Urlaub bin und mir schmeckt, was ich esse, dann frage ich gern nach dem Rezept. Manchmal bekomme ich das Rezept und manchmal nicht.

Wer nicht wagt der nicht gewinnt.

Also fragte ich nach dem Rezept mit voller Überzeugung, dass ich dieses erhalten würde. Schließlich war ich doch höflich und hatte gerade für 40 Kanadische Dollar Frühstück gekauft. 🙂  Tja, aber dieses mal blitzte ich ab. Uff. Das musste ich erst mal verdauen. 

„Halleluja für ein eine Zimtschnecke“

Klar sind die Dinger super lecker, aber ist das Rezept so ein Geheimnis? 😉 Nächster Morgen, neuer Versuch. Bäm. Abgeblitzt. Tag 3 und ich steh wieder vor der Verkäuferin, kaufe die Zimtschnecke, und sie sieht mich an. Nach langem Mustern lacht sie und sagt: „der Teig wird aus Pudding angerührt“. Ich starre sie ungläubig an und fragte nach, wie sie das meint. Und dann gab mir einer der Bäcker das Rezept! Ich bin fast umgefallen! Er lächelte nur und sagte: „so backen hier alle die Zimtschnecken. It´s not a secret…“ und schüttet sich aus vor lauter Lachen!!! 

Mega glücklich mit dem Rezept im Gepäck backe ich seither die Zimtschnecken nur noch auf diese Weise. Manchmal backe ich sie ohne Füllung, doch heute stelle ich sie Euch mit karamellisierten Äpfeln vor. Und hier ist das leicht modifizierte Rezept für Euch 😉 : 

Hier ist das Rezept 

Die Zutaten

  • 500 ml Milch / oder pflanzliche Milch
  • 100 ml Wasser
  • 2 Eck. Vanillepudding
  • 1 Vanilleschote
  • 2 EL Zucker
  • 100 g Pflanzenfett (kalt)/ oder Butter
  • 2 Pck. Trockenhefe
  • 3 Eier Gr. M
  • 800 g gesiebtes Mehl
  • 1 Prise Salz

Füllung:

  • 3 El Pflanzenfett / oder Butter
  • 2 El Vanillezucker
  • 2 mittelgroße Äpfel (geschält, entkernt und gewürfelt)
  • 100 g Pflanzenfett / oder Butter
  • 4 Tropfen Butteraroma 
  • 2 El Zimt
  • 2 El Kokosblütenzucker (in meiner Version ;-)) oder braunen Zucker

Benötigte Zeit: 3 Stunden

  1. Milch mit der Vanilleschote aufkochen, das Puddingpulver mit dem Zucker in dem Wasser auflösen und in die kochende Milch gießen. Aufkochen lassen bis der Pudding  eingedickt ist. 

  2. Kalte Butter in den heißen Pudding einrühren bis dieser deutlich abgekühlt ist, nach  und nach die Eier unterrühren. 
    Der Pudding darf nicht zu heiß sein wenn die Eier eingerührt werden, da diese sonst gerinnen!

  3. Mehl, Salz, Hefe vermischen und nun in den noch warmen Pudding kneten. Der Teig ist  etwas feuchter und klebriger als „normaler“ Hefeteig, das macht aber nichts. 2 Stunden ruht der Teig bevor er weiterverarbeitet wird. 

  4. Pflanzenfett mit dem Zucker erhitzen, bis der Zucker goldbraun gelöst ist, Äpfel  unterrühren und abkühlen lassen.

  5. Den Teig ca. 1-1,5 cm dick ausrollen (Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben) und mit dem  zimmerwarmen Pflanzenfett wie ein Butterbrot bestreichen, darauf Zimt und  Kokosblütenzucker streuen, karamellisierte Äpfel darauf verteilen, Teig aufrollen und in  ca. 5 cm dicke Scheiben schneiden.

  6. Zimtschnecken in eine eingefettete Auflaufform mit etwas Abstand legen, die Zimtschnecken werden beim backen deutlich aufgehen! 

  7. Wer mag, kann sie jetzt noch mit etwas Zucker bestreuen. Gebacken werden sie für 30 min bei 180 C°

Wir genießen die Zimtschnecken, wenn sie noch warm sind, ohne Zuckerglasur dafür mit etwas Vanillesoße. 

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